Zwar gehört die DSS nicht zur Vereinsmeisterschaft, aber gut besucht ist dieser Anlass dennoch. Sei es von treuen Fans oder von Triathlon begeisterten LSV Mitgliedern. Es ist ja auch gerade um die Ecke und wohl jede und jeder ist schon hin und wieder mit dem Velo nach Hüttwilen gefahren, um dort noch einen Schwumm zu tätigen. Vier Mitglieder tätigten heute einen Schwumm mit einem Zeitmessband um das Fußgelenk. Sandra Stäubli startet in der Kurzdistanz und Yvonne Hutter, Thomas Widmer und Miriam Widmer versuchen ihr Glück in der olympischen Distanz. Die Hoffnung, dass einem die Entscheidung, ob mit oder ohne Neopren gestartet werden darf, abgenommen wird, wurde leider zu nichte gemacht, der Wetsuit ist erlaubt und so zwängen sich drei von den vier Mitgliedern noch in den Anzug, in der Hoffnung, dass die schnellere Schwimmzeit dann beim wieder Ausziehen des engen Wetsuits nicht wieder verloren geht. Der Startschuss für die Kurzdistanz der Frauen fällt um 10:05. Etwas später, um 10:15 Uhr starten die Männer für die olympische Distanz (ach olympisch tönt so schön!) und fünf Minuten später finden auch noch die letzten zwei Frauen des LSV Frauenfeld den Weg ins Wasser. Nervös waren die beiden, ganz vorne an der Startlinie. (Hoffentlich gibt das ein gutes Foto in der Zeitung.)
Das disziplinierte Trainieren im Schwimmbad mit diesem blöden Steckli hat sich doch noch ausgezahlt. Fast gleichzeitig kommen die Frauen der Langdistanz aus dem Wasser und das nicht als letzte. Die Kurzdistanzler müssen eine Runde um die drei Seen drehen, die Langdistanzler dürfen die Seen zweimal umkreisen. Schön ist es im Seebachtal! Wie herrlich der Wind um die Ohren pfeifft, wenn man auf dem schnellen Velo abwärtsfährt. (Triathlon Anzug das nächste Mal ganz zu machen, sonst fliegt wieder ein Viech in den Ausschnitt und sticht zu!)
Nach knapp 40 Kilometer steht bereits der zweite Wechsel an. Wieder sind die beiden Frauen einander dicht auf den Fersen. Wo ist der Hut? Mist, in der Tasche! Aber bei der Hitze und der Sonne ist das ein Muss – Tasche durchwühlen und Hut suchen. Der Wechsel ist versaut, aber ist ja nicht so schlimm (sie war noch nie ein Hirsch im Wechsel!). Und los geht es auf die letzte Runde. Zehn Kilometer um die drei Seen und das in dieser Hitze, oft aufwärts und mit einigen Radkilometern in den Beinen. Das Gel, das man bei Kilometer 30 verputzt hat, verliert schnell seine Wirkung und dann tönt die olympische Distanz plötzlich nicht mehr so cool. Wieso hat man sich überhaupt für die olympische Distanz angemeldet? Dort wäre die Abzweigung, oje, der Energiepegel sinkt rasant und die lieben Helferinnen und Helfer, die einem Wasser, Iso und Bananen anbieten geben ihr Bestes. Aber in so einem Fall will nichts helfen, eigentlich gibt es nur eines: sich hinlegen und warten, bis man gefunden wird. Mit ein wenig gehen, etwas Wasser über den Kopf leeren und Zähne zusammen beissen nähert sich das Ziel schliesslich doch noch. Mit der letzten Kraft schleift sich die erste LSV Dame ins Ziel und dort liegt sie dann auch eine Weile und erwacht mit einem kalten Tuch im Gesicht. Aber es ist vollbracht und Dame Nummer zwei ist auch schon im Anflug, diese hat sich die Energie etwas besser aufgeteilt und erscheint sehr frisch. Ja, der Laufteil sei gut gegangen, bestätigt sie.
Es gibt nichts Schöneres als nach einem vollbrachten Triathlon nochmals in den See zu stürzen, das kühle Wasser tut gut – einfach herrlich. Und dann schnell zurück in die Wechselzone und das Handy konsultieren. Die Damen jubeln und fallen sich in die Arme. Dieses Jahr ist es geglückt! Sieg und der zweite Platz für die beiden in der Kategorie OFAK 5. Miriam Widmer brauchte für den 1. Platz 2:58:09 und Yvonne Hutter erreichte den zweiten Platz mit einer Zeit von 3:00:55. Und dann kommt niemand mehr für die nächsten 7 Minuten, was den beiden auch noch sehr wichtig erscheint. Thomas glänzte im Schwimmen und kam in seiner Kategorie OMAK 5 als erstes aus dem Wasser. Die Konkurrenz war aber hart und so erreichte er mit einer Zeit von 2:41:31 den 5. Platz. Sandra Stäubli räumte in der Short Distanz ab und erreichte mit einer Zeit von 1:27:56 den ersten Platz in ihrer Kategorie.

Mit einem gefüllten Säckli voller Goodies, einem schönen neuen Badetuch und eine Flasche Traubensaft und natürlich viel Ruhm und Ehre geht es schon bald heimwärts. Aber natürlich erst nach der Rangverkündigung, einem Teller Hörnli und Pommes Frites und einem Blick auf die anderen Triathleten und Athleten. Vor allem die auf den Pferden fanden noch ausgiebig Bewunderung. Wie man denn so ein Pferd steuert, wundert sich ein LSV Mitglied. (Dasjenige, dass hin und wieder auch Mühe mit dem Velo steuern hat. Ja, ohne Loch im Kopf ist es schon um Einiges angenehmer.)
Und schon war’s das wieder für dieses Jahr. Das Wetter schlägt bald um, der Sommer neigt sich dem Ende zu und somit den Lauf- und Triathlon Saison. Schön war es wieder, auf ein neues Jahr.