Das Naherholungsgebiet rund um den Stählibuckturm hat so einiges zu bieten. An schönen Wochenenden trifft man hier Wanderer, Spaziergänger, Biker und natürlich auch viele Jogger. In dieser Umgebung findet seit vier Jahren der Lauf-Cup Frauenfeld statt.
Gestartet wird auf der Kantibahn. Die ersten 200 Meter sind relativ flach. Ein gemächlicher Start lohnt sich auf jeden Fall für die Gelegenheitsjogger, denn bereits nach der ersten Kurve geht es aufwärts. Die letzten Höhenmeter enden oberhalb von Thundorf in der Nähe der bekannten „Geigerin“.
Der LSV Frauenfeld hat den Lauf-Cup Frauenfeld in die Vereinsmeisterschaft aufgenommen. Es ist jeweils der erste Wettkampf der Saison. Ich starte recht gemütlich, bin ich doch noch immer im Ferienmodus. Andere bereuen, sich über die Festtage wohl doch etwas zu sehr der Völlerei hingegeben zu haben; die zugelegten Kilos wirken sich jetzt natürlich nachteilig auf die Geschwindigkeit aus. Allerdings ist dies Jammern auf hohem Niveau. Der Winterspeck ist so schnell weg, wie er gekommen ist. LaufsportlerInnen „machen alle eine bella figura“.
Die Lauf-Cup-Saison ist eine willkommene Abwechslung zu den normalen Wettkämpfen, denn hier kann auch ohne Druck eines Wettkampfs gelaufen werden. Der Lauf-Cup zählt jedoch bereits zur Vereinswertung, so dass die Laufstrategie sorgsam abzuwägen ist.
Oberhalb von Frauenfeld biegt der Weg ab und schlängelt sich entlang des Waldrandes in Richtung Obholz. Das Waldstück zwischen Obholz und Oberherten gefällt mir ganz besonders. Der Wald ist sehr dicht und fast schon märchenhaft. Nach dem Weiler Unterrüti mit Crosslaufpassage geht es dann definitiv stetig rutschend hinauf. Ich hoffe doch, dass sich der angeheftete Dreck an meinen Trailschuhen wieder löst und ich kein Souvenir mit nach Hause nehme. Die ersten schnellen Läuferinnen und Läufer haben mich bereits eingeholt und ziehen mit zügigem Tempo an mir vorbei. Die LSV-Läuferinnen und -Läufer mit ihren gelben Shirts und Jacken erspähe ich schon von weitem. Dies erfüllt mich mit Stolz, denn der Lauf-Cup Frauenfeld wird schon seit vielen Jahren durch unzählige HelferInnen respektive Mitglieder des Vereins geprägt.
Die Wege sind gut markiert und mittlerweile macht der Aufstieg richtig Spass. Es scheint, als habe ich meine Kräfte gut eingeteilt. Es sind noch wenige Kilometer bis zum höchsten Punkt. Wer die „Geigerin“ erblickt, weiss, dass die Aussicht von hier oben bei gutem Wetter traumhaft ist. Zu sehen sind die Berge in der Ferne sowie die lieblichen Thurgauer Dörfer und Weiler bis nach Wil. Ich habe diesen Teil der Strecke am Neujahrstag unter die Füsse genommen. Glitzernder Schnee, Sonne und die wunderbare Fernsicht fühlten sich an wie Ferien. Warum nur haben wir am Lauf-Cup-Tag nie Wetterglück? Ich werde umgehend einen Brief an die Wetterfee schicken. Sonnenschein ist garantiert bei der nächsten Durchführung!
Im leichtfüssigen Tempo, trotz Schneematsch, geht es nun abwärts vorbei am Stählibuckturm mit seinen 148 Stufen und anschliessend dem Spielplatz beim Wasserreservoir folgend bis zur Kantihalle Frauenfeld.
Übrigens: Meine Schuhe sind so sauber wie schon lange nicht mehr im Ziel angekommen. Der Waldsee im Stählibuckwald hat sich wie eine Schuhwaschanlage angefühlt.
Im Ziel sehe ich unzählige zufriedene Gesichter. Ein toller Start ins neue Jahr, trotz nassen und rutschigen Verhältnissen.
Aus dem Helferteam habe ich vernommen, dass die Markierungspfeile schon zwei Stunden nach Montage auf dem Streckenabschnitt der Neuhauserstrasse am Boden lagen. Die Magnete waren nicht mehr aufzufinden. Schade, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit hinter einer Streckenmarkierung steckt.
Herzlichen Dank allen Helfern, dass ihr diesen Lauf möglich gemacht habt.
von Monika Frefel