Triathlon Frauenfeld 2019

It’s triathlon season, baby – finally!

Genug lange mussten die Triathlon Fans des LSV darauf warten. Der ganze Mai war kalt und nass, nur selten gab es die Gelegenheit, der Leidenschaft nachzugehen. Schwimmen, dann aufs Velo und zum Schluss noch ein wenig laufen. Es war einfach zu kalt, da friert man einfach, wenn man so pfludinass aufs Velo muss und mit Handschuhen schwimmen geht nun einfach mal nicht. Mit Bangen haben somit viele die Wetterprognosen verfolgt. Noch vor einer Woche war beim Sonntag ein dunkles Wölklein mit Regen zu sehen, dann änderte es sich langsam zu einer besseren Prognose und schlussendlich war die Chance, dass es nass wird winzig klein. Dennoch begann es nicht vielversprechend, es hatte Nebel an dem Sonntagmorgen und schlotternd trafen die ersten LSV Mitglieder in der Wechselzone ein.

Nervös wurde die Wechselzone eingerichtet, jeder hat da so seinen eigenen Stil. Die einen legen die Socken in die Laufschuhe, andere wieder ziehen Sockenloses Laufen vor – AUA! Startnummernband auf die Lenker, Helm umgekehrt darauf, Brille hineinlegen und vielleicht noch ein Gel dazu, damit man das nicht vergisst, oder wie beim letzten Mal an den Rahmen klebt und dann auf dem ganzen Velo verschmiert. Die Veloschuhe kommen neben das Velo, wir sind Läuferinnen und Läufer und mit dem Aufsteigen aufs Velo mit bereits eingeklickten Schuhen will es noch nicht funktionieren – noch nicht, wir kommen schon noch dahin, denn bei jedem Triathlon werden wir angefressener, schneller und ambitionierter. Pannen gibt es aber auch heute noch. „Ui, mein Gel-tübli ist noch im Rucksack!“ fällt es einem Mitglied beim Start ein und weist die Kollegin an, wo sie dieses finden kann, damit sie es noch an die richtige Stelle in der Wechselzone legt. Wenn das nur gut geht, denn sie hat es der Wechselzonen Idiotin aufgetragen. Die Person, die am liebsten das Schminkset und den Spiegel aufstellen würde, damit die Frisur auch ja sitzt.

Nachdem die ersten LSVlerinnen erfolgreich gestartet sind, wird somit wieder zurück in die Wechselzone gejagt, in fremden Rucksäcken gewühlt und nach Geltuben gefahndet. Die Nervosität steigt schließlich auch bei den Langdistanzlern. Ein letzter Blick auf die Wechselzone (schau doch genau wo dein Velo steht!) und los geht es aufs WC um den Angstbisi zu machen. Um ein Haar wird dabei noch die Schwimmbrille in der Schüssel versenkt. Diese wird fluchend gereinigt, so fest, dass sie beim Schwimmen leider immer wieder anläuft und man kaum sieht, wo es lang geht! Aber sonst ist alles im grünen Bereich. Kein Pedal fällt ab und niemand hat ein Loch im Kopf. Und zum Start kommt die Sonne hervor und die Angst, man könnte frieren schmelzt dahin.

Triathlon ist einfach super! Wer es einmal probiert hat, kann kaum mehr aufhören. Wie im Flug geht er vorbei. Etwa zwei Stunden braucht man für die Langdistanz, aber es fühlt sich gar nicht so lange an, weil ein Triathlon so viel Abwechslung bietet. Vom Schwimmen in die Wechselzone laufen, Schwimmbrille und Badekappe abnehmen, sich aufs Velo schwingen und in voller Fahrt die Thurgauer Landschaft geniessen. Andere überholen oder überholt werden, aber immer freundlich und mit dem Kommentar: „Super! Schönes Velo!“. Ja, da kommen rassige Gefährte daher. Ein bisschen neidisch ist man ja schon. Auf der anderen Seite ist es auch großartig mit einem Amateurvelo aufs Podest zu fahren. Zumindest einem LSV Mitglied sollte das heute gelingen.

Und dann kommt unsere Königsdisziplin, das Laufen. Zurück in die Wechselzone, Veloabstellplatz suchen (ja, wenn sie die Frisur nicht richten muss, dann findet sie ihren Platz nicht! Programm nicht gelesen, was?) Rein in die Laufschuhe und los geht es auf drei oder vier Runden durch Frauenfeld. Und an den Banden der Wechselzone stehen treue Fans, feuern einem an, rufen und jubeln – ach, ist das schön!

Viel zu schnell ist er wieder vorbei, der Triathlon Frauenfeld. Der Fuß Chip wird einem abgenommen, es gibt Orangenschnitze, Getränke und ein Finisher Geschenk. Dieses Mal ist es eine aufblasbare Boje, mit der man dann im Juli die Bodensee Querung in Angriff nehmen kann.
Yvonne Hutter jubelt, sie hat es dieses Jahr mit einer Gesamtzeit von 1:14:43 auf den 2. Platz in der Kategorie AK 35 – 44 geschafft. Dana Meier erreicht in der Kategorie AK 45 – 54 den 11. Platz.
Auf der Langdistanz gibt es keine Podestplätze, die letztjährige Thurgauer Meisterin rümpft die Nase, denn dieses Jahr hat es nicht gereicht für den Titel. Dennoch können auch die Langdistanzler zufrieden sein. Trotz beschlagener WC Brille – äh – Schwimmbrille und Velosuche erreicht Miriam Widmer den 9. Platz in der Kategorie AK 35 – 44 und Thomas Widmer wird in der Kategorie AK 35- 44 Achtzehnter.

Die Auswertung der Daten erweist sich im Triathlon immer als etwas schwieriger als bei einem normalen Lauf. Natürlich will man wissen, ob man am Schluss schneller war als im Vorjahr. Aber dann muss man auch noch herausfinden, in welcher der drei Disziplinen man am schnellsten war, ob man nun im Schwimmen langsamer oder schneller war, als im vergangenen Jahr, ob man wenigsten im Laufen die Thurgauer Meisterin geschlagen hat (ja!) und ob das harte und disziplinierte Schwimmtraining auch etwas genützt hat. (nein! – wer ist schuld? Sicher der Trainer!) Die Handhabung der Laufuhr ist auch nicht ganz einfach. Wo drücken, wenn man in die Wechselzone läuft, dann nicht vergessen zu drücken, wenn man sich aufs Velo schwingt und gleichzeitig nicht vergessen, das Startnummernband zu befestigen (gell, Yvonne! Wie das wieder ausschaut, so verwurstelt!) Nicht ohne Grund wird der Wechsel als vierte Disziplin des Triathlons angesehen und ein paar haben da sicher noch gewaltigen Aufholbedarf. Dennoch, es ist einfach eine tolle Sportart. Das Wetter scheint nun auch endlich auf Triathlon Wetter umgestellt zu haben und somit heisst es wirklich: It’s triathlon season, baby – Yeah!

Der nächste Triathlon ist in Märwil, am Sonntag, den 23. Juni. Besonders für Läufer ist dieser Triathlon kein Problem, denn die Schwimmstrecke ist kurz und Velofahren können Läufer ja auch gut. Das Team mit den meisten Mitglieder gewinnt dort jeweils sogar einen ganzen Laib Käse, es lohnt sich also. Chömed doch au! Mindestens vier LSV Mitglieder haben jetzt eine Schwimmboje – der Mitmachpreis dieses Jahr – somit wird niemand ertrinken, wir retten euch.