Schnebelhorn Panoramatrail 19. September 2020

Wer alle Austragungen des Schnebelhorntrails absolviert hat, weiss, dass Petrus es ausnahmslos gut meint mit den Mosnangern. Das Datum ist gesetzt und die Sonne auch gleich mit gebucht. Wie praktisch an allen Läufen in dieser Saison, gab es auch beim Panoramatrail eine limitierte Anzahl Startplätze. Als Ehrengast war dieses Jahr Viktor Röthlin mit seinem Team dabei. Christine, Andreas, Christoph und ich haben die Trailstrecke als Vorbereitung für unsere Bergläufe «abgespult». Schnell haben sich die Männer für eine Teilnahme am Panoramatrail begeistern können, während die Entscheidungsfreudigkeit nicht zu den Stärken der beiden Frauen gehörte. Die beschränkte Teilnehmerzahl und die Absage der Vereinsläufe war dann auch der Grund, dass auch ich mich (endlich..) entscheiden konnte, am Lauf teilzunehmen. Letztes Jahr hatte ich in Mosnang die Walking Strecke unter die Füsse genommen und all die Läuferinnen und Läufer bewundert, welche die Halbmarathonstrecke absolviert haben.

Nun stand ich tatsächlich auch am Start. Hatte ich mir das auch gut überlegt? Es gab kein Zurück, waren doch einige am Start, welche wir aus den Laufferien kannten und motiviert hatten zur Teilnahme. Während sich Andreas über das herrliche Spätsommerwetter freute und all unseren Laufgspändli erzählte, dass Moni in der nächsten Kurve schon nicht mehr in seiner Sichtweite sei, beschäftigten sich meine Gedanken mehr mit der Hitze… reichten die drei Verpflegungsposten auch wirklich aus? Deren Anzahl ist auf 3 Posten limitiert.

Der Startschuss war gefällt und es galt die ersten Höhenmeter zu erklimmen. Der Weg führte anfangs über eine Teerstrasse und bog bald in einen schmalen, steilen, bachbettähnlichen Wanderweg ab. Dann gings abwärts und Andreas überholte mich im Galoppschritt. Ich hatte erst gar nicht versucht, sein Tempo zu übernehmen. Es waren immer noch 18 Kilometer zu laufen, wovon die ersten 5 Kilometer geländemässig die einfachsten waren. Die Steigung begann kurz nach dem Verpflegungsposten. Die musizierenden Kinder am Strassenrand haben mich zum Lächeln gebracht und mein Hitzegefühl für einen kurzen Moment vergessen lassen. Über die Hirzegg, welche sich auf einem Zwischenboden befindet, gings noch steiler in den Aufstieg zum Schnebelhorn. Ich hatte ein solches Durstgefühl und war schon nahe dran, einen Biker nach Wasser zu fragen. Durchhalten war gefragt, denn, obwohl ich meine Trailweste angezogen hatte, habe ich auf das Mittragen von Flüssigkeit verzichtet. Das Gummibärli, welche als Notration gedacht war, klebte in meiner Weste fest…

Das Gefühl auf den letzten Metern zum Gipfel war grandios! Wir wurden angefeuert und oben angekommen, habe ich die Aussicht auf die Berge genossen.

Nach ein paar Minuten im 7. Himmel kam die Felswand, wie sie Christine und ich nannten… ein zügiger Abstieg in dieser Passage war für mich nicht möglich- zu steil und zu rutschig. Gut stand hier kein Photograph. Hatte ich vorher Andreas noch in Sichtweite, war er spätestens hier verschwunden über alle Berge. Wer meint, auf dem Gipfel sei die grösste Anstrengung überstanden, ist weit gefehlt. Der eigentliche Trail begann nun und damit die Konzentration auf das unebene Gelände mit zum Teil wiederkehrenden endlosen Aufstiegen auf Wiesen und schmalen Wanderwegen. Der Wurzeltrailabschnitt war meine Lieblingsstrecke, hier war Konzentration und Schnelligkeit gefragt. Hier war auch die Stelle, wo dieses Jahr ein junger Läufer stützte und von der Rega geborgen werden musste. Auf dem Weg nach unten galt es die Kräfte geschickt einzuteilen, denn der Lauf war bis auf die letzten 200 Metern mit Unebenheiten gespickt. Im Ziel angekommen war ich überrascht über meine Laufzeit. Mein Laufgefühl war alles andere als leichtfüssig. Das Glückgefühl, diesen für mich sehr anspruchsvollen Lauf geschafft zu haben war wunderschön. Trotz den vielen Kilometern vom Arosatrail, welche Andreas noch in den Beinen hatte, konnte mein Laufkollege seine Stärke im Abwärtslaufen optimal ausschöpfen.

Für den LSV am Start waren:

  • Andreas Portner 2:14:15
  • Monika Frefel 2:20:48